Volles Haus bei Eröffnungsfeier

Am Samstag, 26.11.2022 war es um 10 Uhr endlich soweit: Unser 1. Vorsitzender Heinz Burkert konnte in der Langgasse 37 viele wertgeschätzte Gäste begrüßen, die maßgeblich zum Gelingen des Konzeptes „Drechselei Die Rundmacher“ beigetragen haben. Anfangs als Vision im kleinen Kreis der Drechselfreunde für eine Location in Burgsolms angedacht, musste man für diesen Ort eine Absage hinnehmen. Beim Suchen nach Alternativen kam man auf Wetzlar und konnte hier in kürzester Zeit ‚Nägel mit Köpfen‘ machen. Der Verein zur Förderung des Drechslerhandwerks Wetzlar e.V. wurde gegründet und hatte schnell 10 aktive Mitglieder; bereit, ihre Fertigkeiten auch einem interessierten Publikum zu zeigen.

Es stellte sich heraus, dass erstens die Stadt Wetzlar mit Herrn Bürgermeister Dr. Viertelhausen und dem Geschäftsführer des Vereins Stadtmarketing, Herrn Rainer Dietrich, diesem Projekt sehr zugetan sind und zweitens durch einen glücklichen Zufall in der Langgasse 37 ein lange als Boutique genutztes Ladenlokal Mitte 2022 frei wurde. Schnell waren die Verhandlungen aufgenommen, ein Finanzierungskonzept erstellt und schließlich alles vertraglich beschlossen. Dann gings auch schon los: Die Vereinsmitglieder renovierten den Laden im Sinne der späteren Nutzung – also des Drechselns – aber auch im Hinblick auf eine möglichst ansprechende Atmosphäre. Bereits zum Gallusmarkt 2022 war der größte Teil der Arbeiten erledigt, eine rundum gelungene Drechselei war erstanden. Bei den ersten Probe-Drechseleien war der Publikumszuspruch bereits enorm, teilweise kam der Raum bereits an die Kapazitätsgrenze. Viele Teile der Ausrüstung konnten von Sponsoren finanziert werden, hierfür sind die Rundmacher sehr dankbar, führte Burkert weiter aus und übergab dann das Wort an Herrn Bürgermeister Dr. Viertelhausen, verbunden mit dem herzlichsten Dank an diesen Hauptsponsor.

Dr. Viertelhausen erinnerte sich in seiner Laudatio an seine eigene Kindheit, die geprägt war auch von handwerklichen Erfahrungen. Es war in der Zeit in seiner Familie und in der Schule selbstverständlich, dass Kinder auch mit potentiell gefährlichen Gegenständen wie Messern oder Stechbeiteln hantieren lernten, natürlich nach vorheriger kindgerechter Anleitung und unter Verweis auf die Gefahren, die bei falscher Handhabung drohen. Als Beispiel nannte er den Linolschnitt mit dem Hinweis, das Messer immer nur von den Körperteilen weg zu nutzen und nicht etwa auf den Körper oder die andere Hand zu. Zwar kam es dabei trotzdem zu der einen oder anderen kleinen Verletzung, dieser wurde aber nicht viel Bedeutung beigemessen.

Im Hinblick auf die Finanzierung der Drechselei konnte durch glückliche Umstände ein Fördertopf des Landes Hessen angezapft werden. Weiter zeigte er sich angetan von der Einsatzbereitschaft der Drechselfreunde und lobte die schnelle und professionelle Einrichtung der Drechselei. Er nannte es eine Bereicherung für die Innenstadt und freut sich darüber, dass hier sowohl Kindern wie auch den Erwachsenen die Freude am Umgang mit dem Werkstoff Holz vermittelt wird. Den Drechslern wünschte er Erfolg und viel Spaß.

Die Vereinsmitglieder bedankten sich für das Engagement der Stadt auf ihre Weise: Mit der Übergabe einer hölzernen Skulptur, gefertigt von Hansi Lindenthal. Dieses wunderbare Objekt – betitelt mit: ‚Geht nicht, gibt’s nicht!‘ – wird zukünftig das Rathaus zieren.

Im Anschluß konnten viele interessante Gespräche geführt und neue Bekanntschaften geschlossen werden, auch führten die Drechsler an beiden Maschinen vor. Am Nachmittag stand das Mitmachen im Vordergrund, hier konnten u.a. zwei interessierte Damen Kerzenständer und Weihnachtsmann – natürlich unter Anleitung der Drechsler – selbst erstellen.

Schreibe einen Kommentar